Die folgenden Zeilen wurden so in der Vereinszeitschrift Atlantis veröffentlicht und sollen einen Blick nicht nur auf sondern auch hinter die Veranstaltung bieten. Sie finden unten:
- Ein Blick in die Organisation und Nachbereitung
- Berichte mit Bildern
- Zusammenfassung aus der Sicht von Eva
Gedanken zur Durchführung einer Partnerschaftsbeziehung zwischen 2 Vereinen
Als der Bruchsaler Schwimmverein 1989 die „Initiative der Stadt Bruchsal aufgriff, eine Partnerschaftsbeziehung mit dem Cwmbraner Amateur Swimming Club aufzubauen, konnte niemand ahnen, dass diese so lange Bestand hat. Anfänglich traf man sich in jährlichem Turnus. Doch schon bald mussten beide Vereine einsehen, dass die finanzielle Belastung so nicht tragbar ist. So einigte man sich in den letzten Jahren darauf, sich alle 2 Jahre zu treffen. Trotzdem blieb die Beziehung bisher sehr intensiv und wurde nicht nur auf Vereinsebene gepflegt. Viele persönliche Freundschaften zwischen den Schwimmern beider Städte sowie den Betreuern sind entstanden und bestehen zum Teil auch heute noch. Und es ist immer wieder schön zu sehen, wie sich Jugendliche über alle Sprachprobleme hinwegsetzen und die Gemeinschaft finden, Gegensätze erkennen, andere Lebensweisen erleben und vor allem sich eingliedern können. Allein für diese Erkenntnis lohnt sich der immense Aufwand, der im Vorfeld einer solchen Begegnung, während und natürlich insbesondere in der Nachbereitung getrieben werden muss. Es gilt nämlich nicht nur ein Programm mit dem Partnerverein auszuarbeiten, das sowohl den finanziellen Möglichkeiten als auch den Vorstellungen beider Partner entspricht. Es muss die Fahrt gebucht werden, Zuschussanträge müssen gestellt werden, T-Shirts für die eigenen Teilnehmer und die Gastfamilien sowie andere Gastgeschenke des Vereins sind zu organisieren.
Und dann kommt die erholsame Woche der Fahrt, bei der man mit den Jugendlichen dann stressfrei Cwmbran besucht. Ja weit gefehlt! Viele Kleinigkeiten halten die Betreuer dann doch die ganze Zeit auf Trab, wieso ist der Ausweis zu Hause, ......warum kommt mein Koffer nicht aus dem Flugzeug, ......sind alle im Bus??? ....wo steht eigentlich der walisische Bus, der uns abholen soll?
Und dann die Nachbereitung. Die Öffentlichkeit muss über informiert werden. Es gilt, Zeitungsberichte zu verfassen und bei den entsprechenden Redaktionen abzugeben. Welch Wunder, dieses Jahr fanden sich unsere Artikel mehr oder weniger gekürzt, aber meist mit Bild in der Presse wieder. Während die Teilnehmer nach der Rückkehr dann meist ihren wohlverdienten Urlaub antreten geht es für uns um die Erstellung der Endabrechnung und ganz wichtig für unsere Finanzen darum die entsprechenden Stellen mit den nötigen Berichten und ausgefüllten Formularen zu versorgen, die spärlich eingetroffenen Berichte der Teilnehmer zusammenzufassen und sie hier an dieser Stelle zu veröffentlichen.
Die nächste Vorstandschaftssitzung wird sich dann unter anderem auch mit Cwmbran 2002 beschäftigen und natürlich beginnt schon jetzt wieder die Arbeit für 2004, denn dann erwarten wir hier in Bruchsal wieder zu Beginn der großen Ferien die Schwimmer aus Cwmbran.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle ganz besonders bei der Stadt Bruchsal und den Freunden Cwmbrans, aus deren Topf wir den Bustransfer zum Flughafen bezahlt bekamen und vorab für die Zusage des Deutschen Sportbundes, aus Mitteln des Kinder und Jugendplans des Bundes einen Zuschuss zu gewähren. Mein persönlicher Dank gilt allen die teilgenommen haben für eine Fahrt ohne große Probleme und den vielen hilfreichen Händen, die jederzeit bereit waren zu helfen.
Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft, Verantwortung übernehmen, dies sind Dinge, die lernt man innerhalb eines Vereins. Ich hoffe dass auch in Zukunft der BSV in seiner Jugendarbeit neben der sportlichen Leistung gerade diese in der heutigen Zeit so wichtigen Ziele verfolgt.
Helmut Stadtmüller
Berichte
Doch nun zu den Berichten einzelner Teilnehmer. Die Jugendvertretung hatte beschlossen, die Tradition der letzten Jahre fortzuführen und kurze Tagesberichte von einzelnen Teilnehmern zu fordern. Leider sind von einigen Schwimmern die zugesagten Berichte nicht erschienen. Wir haben uns daher entschlossen, diese nicht alle selbst zu
schreiben, sondern nur eine kurze Tagesübersicht einzufügen. Danke an alle, die ihre Berichte rechtzeitig abgeliefert haben.
Samstag 27.07.2002
Sonntag 28.02.2002
Montag 29.07.2002
Dienstag 30.07.2002
Mittwoch 31.07.2002
Donnerstag 01.08.2002
Freitag 02.08.2002
Samstag 03.08.2002
Helmut + Kerstin
Die Woche im Überblick
Voller Vorfreude trafen wir uns am Bruchsaler Messplatz, um wieder unsere Freunde in Cwmbran zu besuchen. In Frankfurt fehlte ein Personalausweis der zum Glück schnell ersetzt wurde, der Vater brachte ihn doch nach - doppelt genäht hält besser. Am Samstag erreichten wir dann gegen 20.00 Uhr unsere Gastfamilien.
Am Sonntag den 28. Juli stiegen wir hinab in das riesige Bergwerk Big-Pit, bestaunten dort die Arbeitsbedingungen der 5-10 jährigen Kinder und erfuhren, dass Grubenpferde früher 10 Jahre unter Tage blieben, ohne je wieder Tageslicht zu sehen.
An ihrem Ende wurden sie dann zerhackt und zu Hundefutter verarbeitet. In späteren Jahren verbesserten sich die Bedingungen auch für die Grubenpferde. Sie durften dann für eine Woche im Jahr ans Tageslicht und frisches Gras fressen. Der Großvater meiner Gastfamilie arbeitetet 52 Jahre in einer Kohlenmine und hat sich als stolzer "miner" nie über die Arbeitsbedingungen beklagt. Anschließend fuhren wir mit einer Dampfeisenbahn (made in Canada) nach Merthyr zu einem See in herrlicher Höhenlanschaft, picknickten, aßen typischen Ingwerkuchen und spazierten durch herrliche Luft.
Montag wurden wir im Rathaus von Cwmbran empfangen, tauschten Geschenke und Nettigkeiten aus, alle Reden waren kurzweilig und humorvoll. Am Nachmittag besichtigten wir dann St. Fagans, ein sehr interessantes Museumsdorf mit Beispielen keltischer Kultur und Lebensart.
Dienstag gingen ich mit Pam nach Abergavanny auf den Markt, wo früher auch Kühe ver- und gekauft wurden, heute gibt es alles Mögliche und Unmögliche. Abends beim Vergleichswettkampf gewannen dann unsere Gastgeber haushoch.
Am Mittwoch stand Cardiff auf dem Programm mit Schloss, Milleniumstadion und Stadtrundgang.
Den 1. August verbrachten wir in der Nähe auf einer Falknerei mit Vorführung und einem "Mac Donald Mittagessen" im Monmouth Park. Abends nahm ich tatsächlich am Duathlon teil, mit sonntäglichen, gemütlichen Spaziergängen und monatlichen Thermalbadbesuchen als Training im Hintergrund. Ich zitterte schon vorher vor lauter Aufregung. Manuela lieh mir ihre Joggingschuhe, Michaela führte mich nach dem Schwimmen nach draußen, da ich ohne Brille recht hilflos war und "rannte" die ganzen vier Runden neben mir her, ich war gerührt und freute mich riesig. Saskia, Philipp, Dominik und Uschi liefen auch noch mit, spornten mich an und halfen, dass ich ohne unterzugehen oder hinzufallen durchhielt. Euch allen recht herzlichen Dank! Ich war die letzte Deutsche, aber Waliser kamen zum Teil erst nach mir ans Ziel. Der erste Duathlon meines Lebens mit 54!
Freitag zeigten mir Pam und John das Meer bei Panarth - wunderbar. Eine nachgebaute Brücke war gerade in Aktion, als ein Segelboot mit hohem Mast weitersegeln wollte, die Wehre samt Brücke öffneten sich, ein lobenswertes Ziel. Danach Cardiff Bay Barrage - der Bau begann 1994, 1999 konnte der Austausch von Wasser zwischen den Flüssen Taff und Ely durchgeführt werden. Abends besuchten wir dann Andreas "Beauty Farm", die wir zwar nicht nötig haben, aber die vielen Tiere und die schöne Umgebung reizten uns. Es wurden die letzten Wettkampfmedaillen und die Urkunden vom Duathlon verteilt und Dankesreden gehalten.
Der erste Preis der Lotterie, ein Fußball mit den Unterschriften aller Teilnehmer, verblieb in Cwmbran. Eine Band spielte zum Tanz auf, bei dem vor allem Uschi-Reiner, Kerstin-Josef, Sue-Bill sich austobten.
Wir bekamen ein sehr reichhaltiges äußerst interessantes Angebot organisiert und fuhren am Samstag morgen dankbar und etwas traurig nach Hause.
Eva